Am morgigen Sonntag, 13.06.2010 werden wieder Tirolweit die Herz-Jesufeuer entzündet. Dieses entzünden hat schon sehr lange Tradition in Südtirol und wird von Generation zu
Generation weitergegeben. Ein großer Verdienst der Schützen, dass diese Tradition über Jahrhunderte erhalten geblieben ist, trotz Verbots durch die Faschisten nach dem 1. Weltkrieg. Jetzt werde ich Ihnen kurz etwas zur Geschichte des Herz-Jesu-Feuers erzählen:
Die Entstehung der Tradition liegt im Jahre 1796. Damals gehörte das gesamte Tirol noch zu Österreich. Dies war auch die Zeit in der Napoleon seine Machenschaften in Europa trieb. Im Frühjahr dieses Jahres traf der Krieg die Tiroler ganz unerwartet, da diese auch keine Hilfe vom Kaiser zu erwarten hatten. Es bestand nämlich ein Abkommen zwischen Tirol und dem Kaiser, das besagte, dass die Tiroler nicht zu etwaigen Kriegen einberufen werden dürfen, sich aber dafür auch selbst beschützen mussten. Ab April wurden 7.000 Männer militärisch geschult um gegen die Italiener (die unter Napoleon standen) die von Süden her raufrückten
antreten zu können. Es war der Vorschlag des Stamser Abtes sich und das Land dem „Herzen Jesu“ anzuvertrauen und somit göttlichen Beistand zu erbeten. Dabei wurde landesweit geschworen, wenn Tirol den Krieg gegen Napoleons Truppen gewinne, würde das Herz-Jesu jährlich als brennendes Symbol auf den Bergen gezeichnet.
Andreas Hofer erneuerte dieses Gelöbnis vor der Berg-Isel-Schlacht gegen Bayern und Frankreich und machte somit den Herz-Jesu-Sonntag zu einem hohen Feiertag.


